Immer
schon war das Eisacktal Durchzugsgebiet: Kaiser, Könige, Heere von
Römer, germanische Stämme, die Truppen von Napoleon, Pilger und
Kreuzfahrer passierten es. Deshalb spielen der Brennerpass und die
Durchzugsstraße in der Geschichte des Eisacktals eine wesentliche Rolle.
Der Talgrund allerdings war sehr hochwassergefährdet und so bauten
die Römer einen Weg über die weitaus sicheren Höhen des Rittens. Dieser
alte Weg wurde später zur „Kaiserstraße“ und zur wichtigsten
Nord-Süd-Verbindung. Erst viel später, im 14. Jahrhundert, ließ der
Bozner Kaufmann Heinrich Kunter den mautpflichtigen und nach ihm
benannten Kuntersweg anlegen, der durch die Talschlucht führte und viel
kürzer war.
Wohlstand und Ansehen brachte im Mittelalter vor allem
der Bergbau: die Silbergruben des Ridnauntals, der
Bergwerksbezirk
Schneeberg auf bis zu 2.500 m Meereshöhe. Die reichen Silbervorkommen
hier machten die Knappen und auch die Verwaltung in Sterzing sehr
wohlhabend. Man konnte sich viel leisten damals, so zum Beispiel auch
eine komplett neue Stadt, als im Jahre 1443 die Altstadt Sterzings
abbrannte. Die Macht und der Reichtum gingen erst nach 1530 zurück, als
die spanisch-habsburgischen Galeonen tonnenweise billiges Silber aus der
Neuen Welt nach Europa und ins Habsburgerreich brachten.
Aus dem
Mittelalter stammen auch die ältesten Häuser von Brixen. Obwohl, im
Stadtteil Stufels hat man eine hallstattzeitliche Siedlung aus den
Jahren 1000 bis 500 v. Chr. entdeckt.
Der frühere erste Sitz des
Bischofs von Bozen-Brixen war Klausen. Und wie es der Name bereits
vermuten lässt, eine Klause, also eine Engstelle. Hier musste jeder
Kaufmann und Händler vorbei der im Eisacktal unterwegs war und seine
Maut bezahlen. Im Jahre 901 verließen die Bischöfe allerdings Klausen
und das Kloster Säben und verlegten ihren Sitz nach Brixen. Dort blieben
sie fast 1100 Jahre lang bis 1996; danach übersiedelten sie nach Bozen.
Im späten 19. Jh. wurde der Kurort Brennerbad gegründet. Der Kurort war
so populär, dass man sogar eine extra Zugstation errichtete. Aber im
Jahr 1914 blieben aufgrund des Weltkrieges die Touristen aus und danach
war Brennerbad kein Kurort mehr, sondern ein Grenzort, denn im Jahre
1918 wurde der Brennerpass Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien
und bis zum Schengen-Abkommen war es vor allem die italienische Seite am
Brenner, welche ausgesprochen gut mit Finanzwache und Carabinieri
besetzt war. Aber auch das ist Geschichte, denn auf der Straße wurde der
Übergang praktisch komplett abgebaut und langsam blüht auch der kleine
Ort an der Grenze wieder auf.
Begeben Sie sich selbst auf die
Spuren der Geschichte des Eisacktals, bei einem
Urlaub auf dem Bauernhof im Eisacktal zum Beispiel. Und entdecken
Sie selbst, neben Obst- und Weingärten, auch noch Geschichte und Kultur.
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